Bremsscheiben vorne - Schlagen bzw. Vibrationen beim Bremsen

Kommt es ausschließlich beim Bremsen zu Schlägen bzw. Vibrationen am Lenker so sind meistens Unwuchten in einer oder beiden Bremsscheiben die Ursache. Häufig gilt dabei: Je heißer die Bremsscheibe ist, desto stärker die Schläge. Hier hilft nur der Wechsel der Bremsscheiben. Dabei sollten immer beide Bremsscheiben gewechselt werden. Meinen ersten Satz Bremsscheiben musste ich wechseln, da am Außenrand der Scheibe ein kaum sichtbarer und kleiner Riss vorhanden war. Der erste Satz der Original-Bremsscheiben haben dann nur eine Saison überlebt.

Auf den kurvenreichen Strecken mit starken Gefällen auf Sardinien wurden sie zu heiß. Und schon wieder war das Schlagen beim Bremsen vorhanden, und diesmal stark abhängig von der Temperatur der Bremsscheiben. Zugegeben, die Maschine war schwer beladen. Dennoch fand ich es schwach, dass die Original-Scheiben derart schnell überhitzen. Werden die Scheiben einmal zu heiß, so hilft wieder nur der Austausch. Überhitzte Scheiben kann man häufig daran erkennen, dass der Stahl, dort wo die Scheibe zu heiß geworden ist, eine dunklere Färbung aufweist. Obwohl ich sonst immer nur Original-Ersatzteile verwende, habe ich mich dann für die Bremsscheiben von Lucas (MST357 RAC2, feststehend) inkl. Befestigungskit und LUCAS-Bremsbeläge (Sinter MCB748SV) entschieden. Eine ABE für meine K1200GT ist vorhanden. Diese Scheiben haben nun schon etliche Serpentinen-Touren mit häufigen und starken Bremsmanövern tadellos überlebt! Beim Bremsverhalten und Ansprechen der Bremsen konnte ich keinen Unterschied feststellen. Der von Lucas verwendete Stahl ist besonders gut gehärtet und kann vergleichsweise hohe Temperaturen aushalten. Optisch sind die Scheiben ein Hingucker und passen zur Maschine.

 

Bremsflüssigkeit wechseln

Kann man (sollte man) selber die Bremsflüssigkeit wechseln? Auch wenn es schwer fällt - davon kann nur abgeraten werden! Durch die zwei Kreise und den sehr schweren Zugang zu den Entlüftungsschrauben ist der Wechsel ohne geeignete Werkstattausrüng einfach viel zu gefährlich. Zudem fehlt der Werkstatt-Computer für den Entlüftungstest. Sollte innerhalb der empfohlenen Intervalle ein Werkstattbesuch nicht möglich sein, so frische ich die Flüssigkeit auf. Aus den einzelnen Behältern sauge ich die Flüssigkeit ab, aber immer nur soviel, dass das Nachlaufloch mit Flüssigkeit bedeckt bleibt. Anschließend fülle ich mit neuer Bremsflüssigkeit (Dot 4) bis zum Max-Stand wieder auf. Dadurch fühle ich mich einfach sicherer, auch wenn das Intervall um ein halbes Jahr überschritten wird.

 

Kraftstoff-Reserve einstellen

Über eine BMW-Werkstatt kann man den Füllstand einstellen lassen, bei dem die Reservelampe leuchten soll. Hierzu muss im Tank die Menge an Benzin vorhanden sein, bei der erstmalig die Reservelampe leuchten soll. Mit dem MoDiTeC kann dann im Menü TOOLBOX -> "Tankreserve Programmieren" dieser Füllstand als Wert festgelegt werden.

 

Kurbelgehäusedeckel durch Benzin vergilbt

Der Kurbelgehäusedeckel vergilbt schnell durch auslaufendes Benzin bei Arbeiten am Tank. Bereits wenige Tropfen, die nicht sofort sauber entfernt werden, reichen aus, und die Optik ist hin. Häufig geschieht das im Zusammenhang mit dem Austausch des Luftfilters. Leider scheint sich das Benzin in die Oberfläche hineinzufressen. Ist die Vergilbung erst einmal da, scheint eine Reinigung nicht mehr möglich zu sein. Der Deckel lässt sich allerdings sehr leicht nachlackieren. Die Demontage und später die Montage sind kinderleicht. Wer einigermaßen sauber arbeitet, muss auch keine Befürchtung vor Öl-Undichtigkeiten haben, da die Dichtung flach und ohne kritische Stellen ist. Als Lack empfehle ich ALU-Sprühlack in der Spraydose. Die zu lackierende Fläche muss absolut öl- und fettfrei sein. Hierfür nehme ich Bremsenreiniger. Ein Anrauen des Deckels ist nicht notwendig. Der Lack wird gleichmäßig dünn in mehreren Arbeitsgängen aufgesprüht. Damit es schneller geht, kann zwischen den Arbeitsgängen der Lack mit einem normalen Fön getrocknet werden. Da ALU-Sprühlack extrem empfindlich gegen alle möglichen Lösungsmittel ist, sollte abschließend die Lackschicht mit mattem Klarlack geschützt werden. Auch der Klarlack ist in mehreren Arbeitsgängen dünn und gleichmäßig aufzusprühen. Bei der Montage des Deckels sollte die Gummidichtung leicht mit Altöl eingestrichen werden. Die Schrauben werden von innen nach außen zunächst handfest und anschließend mit 9 Nm (ich nehme 12 Nm) festgezogen.