Valbona ist ein kleines Dorf, das in den nordalbanischen Alpen liegt und seinen Namen vom gleichnamigen Fluss erhalten hat. Der Ort liegt auf knapp 1.000 Meter Höhe im Tal der nordalbanischen Alpen (Prokletije). Vom späten Frühjahr bis zum frühen Herbst besuchen zahlenmäßig (noch) überschaubar viele Touristen den Ort, meist um in der dort noch unberührten Natur Bergwanderungen zu unternehmen. Wanderwege und Pfade sind nicht durchgängig markiert und die Weite der Bergwelt erschwert die Orientierung. GPS und Kompass sollten daher immer zur Ausrüstung gehören. Vor Ort kann man einheimische Scouts für geführte Wanderungen buchen (Tagessatz ca. 50 €, Stand 2013). Ausreichend genaue Wanderkarten scheinen nicht zu existieren. Ein sehr beliebter und auch ausreichend gut markierter Wanderweg ist der Valbona-Pass, der Valbona mit Theth verbindet.

Im Ortsbereich ist nahezu überall eine Funk-Telefonverbindung und meistens auch eine ausreichend gute Funk-Datenverbindung vorhanden. Allerdings wird über häufige Ausfälle der Funkversorgung berichtet. Die Ausfälle können auch schon einmal mehrere Tage andauern. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind in Bajram Curr zu finden.

Da die Region sehr weitläufig ist und nur von wenigen Touristen besucht wird, ist von Einzel-Ausflügen abzuraten. Zumal außerhalb des Ortes die Funk-Telefonabdeckung nicht mehr gegeben ist (ggf. sollte ein Satelliten-Telefon mitgeführt werden). Bei Wanderungen im Gebirge wird bereits bei ca. 1.600 Meter die Baumgrenze erreicht. Ebenfalls ab dieser Höhe muss selbst im Hochsommer noch mit Schneefeldern gerechnet werden. In den Gebirgszügen zur Grenze nach Montenegro sind ab 2.000 Meter Höhe durchgängig Schneefelder anzutreffen.

 

Temperaturen / Klima

Die Temperaturen sind in den Sommermonaten sehr angenehmen. Sie liegen im Schnitt um ungefähr 10 Grad unter den Temperaturen von Tirana und somit angenehm zwischen 20°C und 30°C. In den Sommermonaten Juni bis August regnet es tagsüber sehr selten; im Gebirge können sich abends schnell Wärmegewitter bilden. Bei Wanderungen in dieser Zeit sollte unbedingt auf Sonnenschutz und ausreichend Wasser geachtet werden.

In den Wintermonaten Dezember bis März fallen die Temperaturen auf unter 0°C und es schneit häufig. Nicht selten wird der Ort während dieser Zeit von der Außenwelt abgeschnitten, da die einzige Straße nicht ausreichend geräumt wird (werden kann).  

 

Anreise

Die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug ist zeitaufwändig. Valbona ist mit der Außenwelt nur über die Straße von Bajram Curr erreichbar. Die in Bajram Curr und Valbona geteerte Straße ist im Mittelstück über ca. 10 km Länge eine Schotterpiste. Fahrzeuge sollten ausreichende Bodenfreiheit aufweisen.

Bis ca. 2012 war eine wunderschöne Anreise mit der Auto-Fähre über den Koman-Stausee möglich. Die Fährverbindung wurde für Fahrzeuge eingestellt! Eine Personenfähre soll regelmäßig zwischen den Orten Koman und Fierza verkehren.

Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse in Nordalbanien wird die Anreise über den Kosovo empfohlen (Stand 2013). Die mautfreie Autobahn (A1) bis Kukes ist sehr gut befahrbar. Auch die Straßen bis zur Grenze (SH5) und die Autobahn im Kosovo (R7) sind in einem guten Zustand. Zurück in Albanien werden die Straßenzustände dann zunehmend schlechter.

 

Übernachtungsmöglichkeiten

In Valbona (nordalbanische Alpen) sind eine Vielzahl unterschiedlich guter Gasthäuser und Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden. Auch das Zelten ist möglich. Empfohlen werden kann das neue, in 2013 fertig gestellte Gasthaus von Alfredo. Es ist über einen ca. 100 Meter langen, sehr holprigen Feldweg von der Straße in Valbona aus erreichbar und liegt zwischen einigen kleineren Bauernhäusern. Allerdings ist es nicht über das Internet buchbar, auch wird es auf entsprechenden Internetseiten (noch) nicht erwähnt. Einzig bekannte Reservierungsmöglichkeit ist eine Mail an Catherine (Adresse ist unter Journey to Valbona zu finden).

 

Die Straßen in Albanien

Bereits in Montenegro waren die Straßen nur noch mittelmäßig, vom Grenzübergang bis nach Shkodra dann richtig schlecht. Hier wird allerdings an einer neuen Straße gearbeitet; Fertigstellungstermin unbekannt. Allgemein sind die Straßen im sehr schlechten Zustand. Auch muss man in Albanien bei den wenigen scheinbar gut ausgebauten Straßen jederzeit mit riesigen Schlaglöchern oder Hindernissen rechnen. Auch dass eine Straße ohne Vorwarnung hinter einer Kurve in eine Schotterpiste übergeht, ist nicht außergewöhnlich. Für eine Motorradtour - ausgenommen Enduro-Fans - ist Albanien daher nicht zu empfehlen.

Die kleineren Straßen in den ländlichen Regionen von Albanien sollten nur mit geländegängigen Fahrzeugen genutzt werden. So habe ich bei meinem Besuch in 2013 den Umweg über den Kosovo genommen, um von Tirana in die nordalbanischen Alpen zu kommen. Die Ein- und Ausreise zwischen dem Kosovo und Albanien ist zügig und unkompliziert. Fahrzeuge, die in Albanien angemietet wurden, dürfen i.d.R. auch ohne Sondergebühr im Kosovo gefahren werden.

 

Von Shkodra nach Valbona (2011 über den Koman-Stausee)

habe ich als eine typisch südeuropäische Stadt erlebt. Das Stadtzentrum lädt am späten Abend zum Bummeln ein. Sehr einfache Restaurants und Bars befinden sich in unmittelbaren Nähe zu den - aus albanischer Sicht - etwas besseren Lokalen. Auch in Shkodra ist die Armut allzeit und überall präsent.
Der gesamte Tag, an dem es weiter nach Valbona ging, war verregnet. Eigentlich sollte der Tag ein Highlight der Tour sein, da ich mit der Flussfähre von Koman bis Fierze fuhr (Koman-Stausee). Bei schönem Wetter ist die Fahrt ein absolutes Muss. Selbst bei dem Regen war es beeindruckend. Allerdings wurde vor ca. zwei Jahren (Stand 2013) der Fährbetrieb für Kfz eingestellt. Ausschließlich der Personen-Transport soll noch mit einem kleineren Schiff durchgeführt werden.
Bis zur Ablegepunkt habe ich ca. 3 Std. von Shkodra benötigt. Die Fährfahrt kostet ca. 11€ (1 Person + Motorrad) und dauert gut 2 Stunden. Die Abfahrtzeit ist täglich ca. 10:00 Uhr, es kann aber auch etwas später werden, ohne dass dabei auch nur ein Hauch von Hektik aufkommt.
Da es regnete, waren alle Gäste im kleinen Fahrgastraum. Obwohl einander fremd, gingen die Albaner wie gute Bekannte miteinander um. Sofort wurde auch ich angesprochen und - trotz der Sprachprobleme - in das Miteinander einbezogen. Einem Albaner wäre dieses in D wohl kaum passiert.
Für die Strecke von Fierze nach Valbona sind nochmals zwei Stunden einzuplanen. Es ist (noch) eine Kies- und Schotterpiste, auch hier ist eine Straße in Arbeit. Da es auch in Valbona durchgängig regnete, musste die für den Folgetag geplante Kletterwanderung zum Gipfel ausfallen. Ich habe mich wieder auf den Rückweg gemacht, diesmal Richtung Durres über Umwege.
Dabei wollte ich durch die Berge fahren, ohne die Fähre zu nutzen. Unterwegs (s.o.) bin ich in ein kleines Hotel eingekehrt. Es wird von zwei Brüdern und deren Söhnen betrieben. Ich war der einzige Gast und konnte mich somit auch länger mit den Besitzern unterhalten. Das relativ neue, kleine und absolut saubere Hotel passt sich wunderbar in die Natur ein. Hier hat die Übernachtung nur 20€ gekostet, und das empfehlenswerte Frühstück "a la Carte" kostete knapp 5€. Das Hotel liegt bei den GPS-Koordinaten N=42,1734°, O=20,1484°.

 

Weitere Links im Internet

Ausführliche Informationen in englischer Sprache finden Sie hier.